Arte Re: Hilfe statt Strafe – Portugals umstrittene Drogenpolitik

Bereits 2001 hat Portugal eines der liberalsten Drogengesetze der Europäischen Union erlassen. Die Behörden setzen nicht mehr auf den teuren und im Grunde nicht zu gewinnenden Krieg gegen die Drogenkriminalität, sondern auf Aufklärung, Betreuung, Therapien und vor allem Prävention. Für den Besitz von Drogen gelten seither selbst weltweit nahezu einzigartig hohe Grenzwerte: 25 Gramm Cannabis, fünf Gramm Haschisch, zwei Gramm Kokain oder ein Gramm Heroin darf jeder mit sich führen.

Wer konsumiert, gilt nicht mehr als kriminell, sondern als krank. Der portugiesische Sonderweg stieß zunächst auf heftige Kritik: Das Land laufe Gefahr, zum Sammelbecken für Junkies und Kriminelle aus ganz Europa zu werden, hieß es.

2017 zeichnet sich ein anderes Bild ab: Der Anstieg des Drogenkonsums konnte in Portugal gestoppt werden, die Zahl der Drogentoten ist zurückgegangen. Trotzdem ist das liberale Modell auch in Portugal weiter umstritten.

Arte Re: zeigt, wie sich Portugals Drogenpolitik auf den Alltag von Abhängigen und Betreuern auswirkt – und was sie bewirken kann.

  • Reportage
  • Antonio Cascais
  • ZDF/Arte
  • 30 Minuten
  • 2017